Monographie über Bezahlsystem kaufen

Psychiatriegeschichte Ebook PDF

Psychiatriegeschichte

Obwohl die Relevanz der Psychiatriegeschichte im „Zeitalter der Psyche“ auf der Hand liegt, ist die jüngste Zeitgeschichte in dieser Hinsicht nach wie vor ein unbeackertes Feld. Wir wissen immer noch wenig über die Neuorientierungen von Psychiatrien, Psychiaterinnen und Psychiatern nach 1970, geschweige denn ihrer Patientinnen und Patienten. Welche Auswirkungen hatten die Reformen in Psychiatrie und Fürsorge jenseits der fachwissenschaftlichen Diskussion? Wie wurden diese Entwicklungen von den Betroffenen wahrgenommen? Wie reagierten Nachbarschaften und städtische Gesellschaft auf die Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen in gemeindenahe Versorgungsformen? Obwohl soziale, konfessionelle, landes- und kommunalpolitische, räumlich-geographische und infrastrukturelle Rahmungen ganz entscheidenden Einfluss auf das Arbeiten und Leben in einer Einrichtung haben, werden diese Dimensionen psychiatriegeschichtlich selten ausgeleuchtet. Für das Aushandeln der Grenzen und Beziehungen zwischen „innen“ und „außen“, „normal“ und „krank“ bzw. „anders“ ist der soziale Nahbereich indessen von großer Bedeutung.
Der Themenschwerpunkt verdeutlicht die Potenziale einer regional orientierten Psychiatriegeschichte, die verschiedene Ebenen des Geschehens miteinander verknüpft: die Praxis der Verwahrung, Versorgung, Therapie und Rehabilitation vor Ort; die personellen Netzwerke in der Anstalts- und der Universitätspsychiatrie sowie in fach- und standespolitischen Gremien; schließlich die soziokulturelle Konstruktion von psychischer Erkrankung in der Gesellschaft, in den Medien oder in der Kunst.
Weitere Beiträge des Bandes behandeln deutsch-niederländische Verflechtungen in einer transnationalen Perspektive, Aspekte der Verkehrsinfrastruktur und der Handwerksausbildung im 19. Jahrhundert, die politische Strafjustiz im NS, die Geschichte der Historischen Kommission bis in die 1980er Jahre, die Startphase des LWL-Industriemuseums, die verdrängte Erinnerung an sowjetische ZwangsarbeiterInnen sowie die Erhebung ostwestfälischer Städte zu preußischen Akzisestädten vor 300 Jahren. Wie in jedem Jahr komplettieren Nachrufe, Berichte, Zeitschriftenschau und Buchbesprechungen den Band.
Westfälische Forschungen
Bandnummer 70
DOI-Nummer 10.17438/978-3-402-15406-9
Umfang VIII und 507 Seiten
Erscheinungstermin 13.11.2020
Preis 69,60 €

Nachdem der Artikel freigeschaltet ist, können Sie den Download innerhalb von sieben Tagen maximal fünf mal ausführen. Der entsprechende Link zu dem Artikel wird Ihnen mit der Bestätigungs-E-Mail zugesandt.

Die Artikel sind nur für die persönliche Nutzung bestimmt. Eine Weiterverbreitung (insbesondere zu kommerziellen Zwecken und/oder in elektronischen Medien) ist nicht erlaubt. Sie erwerben keine Verwertungsrechte an den Artikeln.

Zahlungsart

Rechnungsanschrift

programmierung und realisation © 2023 ms-software.de