Der erste Oberpräsident der Provinz Westfalen, Ludwig Freiherr Vincke, schrieb von früher Jugend bis kurz vor seinem Tod 1844 Tagebücher. Die 24 Bände, heute im Landesarchiv NRW Staatsarchiv Münster, spiegeln Vinckes berufliches und privates Leben in Tausenden von Details: die Schulzeit im Pädagogium Halle im Schatten der Französischen Revolution, wiederholte Besuche in Berlin, sein Studium in Marburg, Erlangen und Göttingen, die Reise zum umlagerten Mainz 1793 und nach Spanien, Portugal und England im Auftrag Preußens, seine vergeblich Jugendliebe zu Marianne von Cronenberg und zwei glückliche Ehen, seine ausgiebigen Lektüren von Diderot bis zur Klassik, seine Vorlieben für Leibesübungen beim Schlittschuhlaufen und Reiten, und natürlich sein Wirken in Minden, Aurich und Münster.