Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844; Band 6: 1810-1813

Conrad, Horst (Hg.)
Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844; Band 6: 1810-1813
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen
 
Bandnummer
74
Auflage
1. Auflage
Umfang
585 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
31.10.2022
Bestell-Nr
15745
ISBN
978-3-402-15745-9
Preis
74,00

Weitere Informationen

Die Tagebuchaufzeichnungen Jahre 1810 bis 1813 beinhalten die einzigen Jahre in Ludwig Vinckes Leben in denen er als Privatmann wirtschaftete. Er erfüllte sich einen seiner Lebenswünsche, als Landwirt und Familienvater tätig werden zu können. Die Ehe mit Eleonore von Syberg ermöglichte ihm, das Gut Ickern bei Castrop pachten zu können. Die unterschiedlichen Erwartungen der beiden Neuvermählten an das Eheleben führten indessen früh zu Reibungen. Als Landwirt hatte Vincke sich mit den Agrarreformen des Großherzogtums Berg auseinander zu setzten. Dem Umwandlungsprozess der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in landwirtschaftliches Eigen Gut begegnete Vincke mit unerwarteter Resistenz. Er gehörte zu den aktiven Gegnern der Reformbürokratie. Politisch fand er sich indessen mit der neuen napoleonischen Landesherrschaft ab. Er wurde ein zwar inaktiver aber loyaler Bürger des Großherzogtums. Die verbreitete Ansicht, Vincke habe in dieser Zeit insgeheim die Insurrektion vorbereitet erweist sich als Geschichtslegende. Auch seine vielzitierte „Verhaftung“ 1813 widersprach dem nicht. Vincke fühlte sich völlig zu Recht unschuldig verfolgt. Dennoch sind die Jahre zwischen 1810 und 1813 von einem schwelenden Konflikt geprägt. Seinem ursprünglichen Lebensziel, sich im öffentlichen Dienst dem Gemeinwohl zu verpflichten stand der Rückzug ins Privatleben entgegen. Bereits sein Demissionsgesuch 1810 stand unter diesem Zwiespalt. Das Jahr 1813 brachte die Umkehr. Vinckes Entscheidung zur Rückkehr in den preußischen Staatsdienst nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurde von Skrupeln geprägt. Der Schritt, der ihn in seiner weiteren Laufbahn zu einem Mythos eines regionalen Beamten werden ließ, wurde von Zweifeln und Unwägbarkeiten geprägt.
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