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voraussichtlicher Erscheinungstermin: Juni 2023
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Tilman Pünder war von 1961 bis 1971 Referent beim Deutschen Städtetag in Köln und danach neun Jahre Bürgermeister von Fulda. 1980 berief ihn der Hessische Landeswohlfahrtsverband in Kassel zu seinem Landesdirektor. 1987 wurde er Regierungspräsident in Gießen. 1989 folgte er dem Ruf seiner Geburtsstadt Münster und übernahm das Amt des Oberstadtdirektors. 1997 trat Pünder in den Ruhestand.
Dies ist das letzte Werk von Tilman Pünder, 1989 bis 1997 Oberstadtdirektor von Münster. Es führte ihn in die Anfänge seines Oeuvres zurück. Die Veröffentlichung des 1944/45 verfassten Tagebuchs über die Schreckenszeit der Familie in der Endphase des „Dritten Reichs“ hat er nicht mehr erlebt. Tilman Pünder ist Ende 2021 gestorben.
Sein Vater, Dr. Hermann Pünder, von 1925 bis 1932 Chef der Reichskanzlei, war nach dem Attentat auf Hitler 1944 sofort verhaftet worden. Er durchlitt Gestapohaft in Berlin, wurde vom Volksgerichtshof dank glücklicher Umstände zwar freigesprochen, aber nicht freigelassen. Im Mai 1945, nach einer Odyssee durch mehrere Konzentrationslager, wurde er in Südtirol befreit. Hoffen und Bangen bestimmten die Tage und Wochen zu Hause wie auf Reisen in Gefängnisse und Lager im Osten. Mutter und Sohn durchlebten dabei die Grauen des Kriegsalltags. Hinzu traten die Sorgen um das Schicksal der anderen Kinder.
Das Tagebuch Tilman Pünders lässt eine feinsinnige Beobachtungsgabe erkennen, die weit über das Erzählvermögen eines 13-jährigen Kindes hinausgeht und frei von adaptierten Sichtweisen der ihn umgebenden Erwachsenenwelt bleibt. Pünders Werk ist von einem früh geschulten Blick des Zeitzeugen geprägt. Der berührende Text markiert symbolisch Anfang und Ende eines reichen publizistischen Schaffens.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers
Editorische Vorbemerkung des Verfassers
Vorwort des Verfassers zum familien- und zeitgeschichtlicher Hintergrund
1944–1945 bei uns daheim
I. Juli 1944
II. Zweite Verhaftung
III. Herbst 1944
IV. Auf Wohnungssuche in Warendorf
V. Reisen nach Berlin
VI. Warendorf
VII. Freispruch, aber trotzdem nicht entlassen
VIII. Noch einmal in Berlin
IX. Drögen
X. Berliner Schnellbomberangriffe
XI. Noch einmal Drögen, Fürstenberg-Ravensbrück
XII. Wir erleben einen Angriff auf Berlin in Potsdam am 3. Februar 1945
XIII. Wir können Vater in Potsdam zweimal besuchen
XIV. Gang durch das zerstörte Berlin und Abfahrt nach Münster
XV. Wieder in Warendorf
XVI. Die letzten Tage
XVII. Haus Bleiche ist besetzt
XVIII. Der Krieg geht zu Ende
XIX. Wir siedeln nach Münster über
XX. Wieder in Münster und Schluss
Epilog: Die Nachkriegszeit
Bernd Haunfelder
Tilman Pünder 1932–2021
Im Schatten der Geschichte
Der Vater als Brückenbauer von der ersten zur zweiten Republik Der Verwaltungsjurist Tilman Pünder
Die Rückkehr nach Münster
Der Zeitzeuge als Historiker
Das Tagebuch 1944 bis 1945
Anhang
Bildnachweis