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Im äußersten Westen des ehemaligen Fürstbistums Minden liegt die Kleinstadt Lübbecke. Der Einfluss der Stadt und des Rats endete trotz ihrer geringen Größe allerdings nicht an der Stadtmauer. Denn außerhalb der urbanen Ummauerung erstreckte sich in der Frühen Neuzeit umfangreiches Gemeinheitsland: die sogenannte Lübbecker Mark. Dabei handelte es sich um ein Gebiet, dass die Bewohner der innerhalb der Mark lebenden Bauerschaften gemeinschaftlich nutzen durften. Bürger und Bauern deckten in der Mark ihren Holzbedarf, sie weideten und mästeten ihr Vieh, sammelten Beeren und Früchte oder fischten in den Bächen. Im Bereich der Mark beanspruchte der Rat der Stadt Lübbecke die alleinigen Hoheits- und Herrschaftsrechte in allen Markenangelegenheiten. Dazu gehörte auch die Organisation der Markennutzung.
Im Rahmen der Studie werden erstmals die verschiedenen Instrumente der städtischen Herrschaftsausübung untersucht und analysiert. In den Blick werden beispielsweise Holzgerichtsverhandlungen, Grenzumgänge oder Bereisungsprotokolle genommen. Zudem zeigt die Studie die enorme gesellschaftliche, soziale und sozioökonomische Relevanz vormoderner Markennutzung und beweist, dass auch Kleinstädte ihr Umland herrschaftlich zu durchdringen suchten.
Das Buch ist mit dem Geschichtspreis des Mindener Geschichtsvereins ausgezeichnet worden.
Über den Autor
Studium der Geschichtswissenschaft und der Wirtschaftswissenschaften in Bielefeld und in Münster. Abschluss des Studiums mit einer Masterarbeit zur Geschichte der Lübbecker Mark. Seit 2016 Promotionsstudium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Neuerer Geschichte mit einem Projekt zur Geschichte der preußischen Akzisestädte in Westfalen. Forschungsschwerpunkte im Bereich der Westfälischen Landesgeschichte, speziell zur Geschichte Minden-Ravensbergs.