Kreative, asymptotische Assimiliation

Kny, Christian; Kny, Christian
Kreative, asymptotische Assimiliation
Menschliche Erkenntnis bei Nicolaus Cusanus
 
Bandnummer
84
Auflage
1. Auflage
Umfang
X und 430 Seiten
Erscheinungstermin
28.03.2018
Bestell-Nr
10299
ISBN
978-3-402-10299-2
Preis
58,00
Nicolaus Cusanus (1401-1464) konzipiert menschliche Erkenntnis als kreative, asymptotische Assimilation. Die vorliegende Monographie behandelt diese Erkenntnisauffassung in zwei Schritten: Zunächst wird ihre systematische Gestalt in zentralen Werken aus dem cusanischen Oeuvre untersucht. Im Anschluss wird sie unter einigen epistemologischen Kernaspekten eingehender betrachtet und historisch kontextualisiert. Dabei zeigt sich, dass Cusanus trotz gewisser systematischer Unschärfen seine Auffassung menschlicher Erkenntnis in Form eines maßvollen Erkenntnisoptimismus plausibel zu machen weiß.
Nicolaus Cusanus (1401–1464) konzipiert menschliche Erkenntnis als kreative, asymptotische Assimilation: Auf kreative Weise verähnlichen sich Menschen in Erkenntnisprozessen Denkunabhängigem, ohne diesen Verähnlichungsprozess je zum Abschluss bringen zu können. Obwohl menschliche Erkenntnis als kreativ charakterisiert wird, verliert sie nicht die Welthaftung. Obwohl sie asymptotisch verläuft, führt sie nicht zu Pessimismus und einem Ablassen von Erkenntnisbemühungen überhaupt. Cusanus macht die beiden Kernaspekte seines Modells menschlicher Erkenntnis trotz einiger systematischer Unschärfen im Rahmen eines maßvollen Erkenntnisoptimismus kompatibel.

Die vorliegende Monographie befasst sich mit diesem Modell in zwei Hinsichten. Zunächst wird seine systematische Gestalt über das cusanische Oeuvre hinweg untersucht. Die zu diesem Zweck herangezogenen Werke sind De docta ignorantia, De coniecturis, Idiota de mente, De beryllo und das Compendium. Im Anschluss werden dann zentrale epistemologische Anfragen eingehender betrachtet und historisch kontextualisiert: Cusanus‘ Intellektverständnis, seine Stellung zu species-Theorien von Erkenntnis, seine Wahrheitsauffassung und sein Modell menschlichen Weltbezugs. Vergleiche mit den Positionen von Aristoteles und Augustinus, Thomas von Aquin und Dietrich von Freiberg, Anselm von Canterbury sowie John McDowell machen dabei sowohl die Eigenheiten von Cusanus als auch seine Verhaftung in der epistemologischen Tradition sichtbar.
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