Postkoloniale Theorien und Sozialethik

Institut für Christliche Sozialwissenschaften
Postkoloniale Theorien und Sozialethik
Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften, 61. Band/2020
 
Bandnummer
61
Auflage
1. Auflage
Umfang
403 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
19.11.2019
Bestell-Nr
10993
ISBN
978-3-402-10993-9
Preis
39,90

Weitere Informationen

Die Beschäftigung mit der eigenen kolonialen Geschichte und deren Folgen erfährt in den letzten Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern wachsende Aufmerksamkeit. Postkoloniale und antirassistische Bündnisse lenken den Blick auf die Allgegenwärtigkeit der kolonialen Vergangenheit und auf fortdauernde Stereotypisierungen des/der „Anderen”. Kunst- und Theaterprojekte, Ausstellungen und Dokumentationen in verschiedenen Medien schaffen ein breiteres öffentliches Bewusstsein für das Thema. In politischen Prozessen wird auf eine angemessene Verantwortungsübernahme für die Verbrechen der Kolonialmächte hingearbeitet.
Mit dem Schwerpunktthema Postkoloniale Theorien und Sozialethik möchte der 61. Band des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften eine produktive Rezeption postkolonialer Theorieansätze in der Theologischen Ethik und einen bislang kaum stattfindenden interdisziplinären Dialog zwischen Postcolonial Studies und Christlicher Sozialethik anstoßen. Er nimmt vor allem die transformatorischen Ressourcen einer postkolonialen Perspektive für europäische Gesellschaften und für eine theologischen (Sozial-)Ethik in den Blick. Über die Frage nach der kolonialen Vergangenheit und deren Aufarbeitung hinaus geht es um eine zukunftsfähige Gestalt Theologischer Ethik angesichts postkolonialer Perspektiven, Irritationen und Kritiken.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
S. 9–20

I. Postkoloniale Theorien und Sozialethik
a) Ouvertüre

Claudia Jahnel
Entwicklungszusammenarbeit in Zeiten von Covid-19 – postkoloniale Relektüre
S. 21–32

Richard Hölzl
Wenn die Trommeln schweigen. Koloniale (Nicht-)Repräsentationen im Missionsmuseum
S. 33–48

Judith Gruber
Heilungs- oder Geistergeschichten? Post/koloniale Erinnerung im belgischen Africa Museum
S. 49–62

b) Forschungsbeiträge

Mariano Delgado
Katholische Kirche und Kolonialismus – einige Aufgaben
S. 63–84

Ulrike E. Auga
Postcolonial Studies, Religion und Postsäkularität. (Miss-)Verständnisse von Identitätspolitik und ihre Folgen
S. 85–114

Wietske de Jong-Kumru
Postcolonial theology. A European Outlook
S. 115–136

Michelle Becka
Welcher (V)Erkenntnisgewinn? Postkolonialismus und Christliche Sozialethik
S. 137–160

Katja Winkler
Reflexive Repräsentation in Ethik und Politik. Postkoloniale Kritik der theologisch-sozialethischen Theoriebildung
S. 161–182

c) Literaturüberblick

Michael Nausner
Zur Rezeption Postkolonialer Theorie in der deutschsprachigen Theologie – Ein Literaturüberblick
S. 183–212

II. Forschungsbeiträge zur Sozialethik

Regina Elsner
20 Jahre nach der Veröffentlichung der „Sozialkonzeption” der Russischen Orthodoxen Kirche: Bleibende Leerstelle zwischen Moral und Politik
S. 213–234

Edith Wittenbrink
Zwischen Solidarität und Paternalismus. Ein postkolonialer Blick auf kirchliches Sprechen in der deutschen Migrationsgesellschaft
S. 235–258

III. Christlich-sozialethisches Denken und Arbeiten in Europa / Thinking and Doing Christian Social Ethics in Europe

Guztáv Kovács
Christian Social Ethics and Social-Ethical Thinking in Hungary
S. 259–272

IV. Berichte und Mitteilungen
a) Tagungsberichte

Josef Becker
Grenzgänge der Ethik. Bericht über das 29. Forum Sozialethik (18.–20. September 2019)
S. 273–280

Katharina Leniger
Kritik der Identitätspolitik. Tagungsbericht zum 21. Berliner Werkstattgespräch der Sozialethiker*innen 2020
S. 281–288

b) Mitteilungen

Qualifikationsarbeiten in der deutschsprachigen katholischen Sozialethik
S. 289–302

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes
S. 303–304
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