Welches Münster sahen Betrachterinnen und Betrachter ab 1933, wenn sie sich durch die Stadt bewegten? Die Historikern Joana Gelhart geht der Frage nach, wie sich der universelle Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten im städtischen Bildkosmos niederschlug. Diese hatten große Umgestaltungspläne für die Gauhauptstadt Münster. Weithin sichtbar sollte die Stadt propagandistisch ins Bild gesetzt werden: Fahnen und Großveranstaltungen besetzten traditionelle öffentliche Orte wie den heutigen Schlossplatz, die Synagoge wurde zerstört, Tourismuswerbung umgestaltet, schließlich sollten ganze Stadtteile neu entstehen. Anhand des architektonischen und grafischen Bildes der Stadt wird untersucht, wie die Nationalsozialisten Münster über Spielarten der Sichtbarmachung und den Entzug von Sichtbarkeit ab 1933 visuell zu formen versuchten.