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Was hat es auf sich mit dem Wunsch nach einer „armen Kirche für die Armen” (Papst Franziskus)? Armut hat viele Gesichter: Es gibt materielle, geistige und spirituelle Armut. Wie arm soll die Kirche sein? Wie arm der Christ? Worin ist er arm und worin reich?
Hohe Ideale und ernüchternde Realität, Sozialromantik und Pragmatismus sind in der Geschichte des Christentums eng verflochten. Wie kann eine christliche Lebenskultur trotz alledem Zeichen bleiben in einer Welt der Effizienz und Ökonomisierung, ja der Geldwerdung der Welt? Orientierung können hier geben: biblische Grundlegung, historische Erinnerung, philosophisch-theologische Durchdringung sowie spirituelle Wegweisung.
Armut ist ein aktuelles Thema, nicht an erster Stelle, weil es etwas loszulassen und aufzugeben gilt, sondern weil sie empfänglich macht für eine andere Welt, den Anderen in einer Welt der Geschwisterlichkeit.
Über den Autor
Dr. Thomas Möllenbeck ist Universitätslektor an der Katholische-Theologischen Fakultät in Wien und Dozent an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Münster.
Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap ist Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der PTH Münster.
Inhaltsverzeichnis
Thomas Möllenbeck / Ludger Schulte
Vorwort
S. 9–12
Armut
Stefan Zekorn
„Eine arme Kirche für die Armen” (Papst Franziskus). Herausforderungen für eine Kirche auf dem Weg
S. 13–26
Norbert Feldhoff
Arme reiche Kirche in Deutschland? Hermeneutischer Schlüssel für eine heutige Verkündigung?
S. 27–44
Zur Geschichte ...
Thomas Söding
Auf leisen Sohlen, auf Engelsflügeln. Die Friedensmission der Armen in der Nachfolge Jesu
S. 45–68
Gerhard Hotze
Armut bei Paulus
S. 69–82
Johannes Bremer
Jenseits spirituellem oder materiellem Armutsverständnis der Psalmen. Ein Plädoyer zur bleibenden Dringlichkeit der Rückfrage nach sozioökonomischen Verhältnissen
S. 83–96
Christian Uhrig
„Denn nicht nur aus dem Reichtum, sondern auch aus der Armut erwachsen unzählige Sorgen”. Klemens von Alexandrien über Armut und Reichtum
S. 97–116
P. Leonhard Lehmann
Vom Arbeiten, Betteln und Predigen im Franziskanerorden bis Bonaventura (✝ 1274)
S. 117–170
Niklaus Kuster
Nichts besitzen und alles teilen. Solidarische Armut der frühen Kapuziner
S. 171–192
Klaus-Bernward Springer
Betteln und predigen – predigen und betteln. Zu Armut und Evangelisierung bei Franziskanern, Dominikanern und Kapuzinern
S. 193–218
Reimund Haas
‚Arme’ Kapuziner oder ‚reiche’ Kardinäle. Ordenshistoriographie vom „Lexikon der Kardinäle” und zum „neuen Lexicon Capuccinum”
S. 219–236
... und zur Aktualität eines christlichen Ideals
Hildegund Keul
Auferstehung als Lebenskunst. Spirituelle Ressourcen der Mystik für eine heutige Armutsbewegung
S. 237–252
Michael Plattig
Das Armutsideal und die Verheißung des Lebens in Fülle. Ein Widerspruch oder eine Bedingung?
S. 253–266
Anton Rotzetter
„Der Demut und Armut unseres Herrn Jesus Christus nachfolgen”. Hermeneutischer Schlüssel für eine heutige Verkündigung?
S. 267–282
Thomas Dienberg
‚Evangelische Armut’. Beobachtungen aus der Perspektive der Spiritualität
S. 283–298
Katharina Karl
Betteln und Predigen – Privileg oder Anstoß? Gedanken zu einer Pastoral solidarischer Präsenz
S. 299–312
Ulrich Engel
Armut als Gabe und Gastfreundschaft. Zur biopolitischen Relevanz der communitas nach Roberto Esposito
S. 313–330
Thomas Eggensperger
Armut als Ordensgelübde und Akt der Solidarität. Eine Analogie
S. 331–346
Hans-Gerd Janßen
Armut als Vorbehalt gegenüber dem Geld. Zur Aktualität eines befremdlichen Gelübdes
S. 347–360
Ludger Schulte
Gott – Mammon. Christliche Gottesunterscheidung
S. 361–674
Hinweise zu den Autoren
S. 375–378
Personenverzeichnis
S. 379–382