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1848/49 gilt oft als die "vergessene Revolution" - dies gilt in besonderer Weise für Westfalen und Lippe. Dabei lohnt der Blick in die revolutionshistorische Peripherie. Auch die preußische Provinz Westfalen und der Kleinstaat Lippe standen zwischen März 1848 und Mai 1849 ganz im Zeichen der Revolution. Allerorts kam es zu Protesten, Unruhen und Aufständen. Das Presse- und Vereinswesen florierte. Dabei waren die Ereignisse in Westfalen und Preußen eng verflochten mit den Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt. Zugleich waren die Ereignisse in den einzelnen Regionen von Westfalen und Lippe ebenso unterschiedlich wie die Lebenswelten und Forderungen der dort lebenden Menschen.
Mithilfe von Lebensbildern nähert sich der vorliegende Band der Revolution von 1848/49 in Westfalen und Lippe sowie den Lebenswelten der beteiligten Menschen. Dabei wird die Revolution als biografischer Fluchtpunkt der Akteurinnen und Akteure verstanden. Im Fokus stehen dabei nicht nur die "Helden" und die "großen Namen" der Demokratiegeschichte - auch die Gegenspielerinnen und -spieler der Revolution sowie Menschen aus der "zweiten Reihe" werden berücksichtigt. Durch das Nebeneinander der Biografien wird sowohl die Offenheit der Situation 1848/49 als auch die Bedeutung der vermeintlichen Peripherie für die großen Entwicklungsstränge greifbar.
38 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben an dem Projekt mitgewirkt und dabei 52 Lebensbilder zusammengetragen. Von der Peripherie ausgehend zeichnen sie ein vielschichtiges Bild der Revolution von 1848/49."