Bödefeld liegt am Fuss der 818 Meter hohen Hunau im Rothaargebirge. Im späten 11. Jahrhundert ist der Ort nachweisbar als Eigentum des Klosters Grafschaft. Zum weiteren Bezirk gehörten mehr als zehn Siedlungen, die das Kirchspiel Bödefeld bildeten. Mehr als die Hälfte von ihnen fielen im 14./15. Jahrhundert wüst. 1342 verlieh Graf Gottfried IV. von Arnsberg Bödefeld die Rechte einer Freiheit wie anderen Orten in seiner Herrschaft. Vermutlich sicherte sich der Arnsberger damit die Nutzung der Bergwerke, die bei Ramsbeck betrieben wurden. Ausschlaggebend war die damalige Grenzlage zur Grafschaft Waldeck. Herausragendes Ereignis der kölnischen Zeit ab 1368 war die Anlage einer Burg in der Freiheit um 1410. Damit verbunden zogen nicht nur dynastische Streitigkeiten derer von Hanxleden und Dersch in den Ort ein. Für Konflikt sorgten auch die Rechtsansprüche des Lehens und des Landesherren, die mit den alten Rechten der Freiheit kollidierten.
Prägende Kraft des kleinen Gemeinwesens war die Pfarrkirche, dessen berühmtester Priester Johann Heinrich Montanus 1728 eine Prozessionskapelle auf dem Kreuzberg anlegen ließ. Bödefeld lebte von der Wald- und Viehwirtschaft, ein verarbeitendes Gewerbe war in Form von Hämmern nur marginal vertreten. Abseits von Fernstraßen und Eisenbahn setzte der Ort nach 1890 auf den Tourismus. 1975 kamen Freiheit und Kirchspiel im Zuge der kommunalen Neuordnung zur Stadt Schmallenberg.
Über den Autor
Prof. Dr. Wilfried Reininghaus war von 2004 bis 2013 Gründungspräsident des Landesarchivs NRW. Er lehrte von 1999 bis 2012 Landesgeschichte an der Universität Münster. Von 2003 bis 2018 war er Erster Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen.