Werner Korte und die Musikwissenschaft an der Universität Münster 1932–1973

Günnigmann, Manfred
Werner Korte und die Musikwissenschaft an der Universität Münster 1932–1973
Werner Korte und die Musikwissenschaft
 
Bandnummer
9
Auflage
1. Auflage
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
21.12.2015
Bestell-Nr
15888
ISBN
978-3-402-15888-3
Preis
39,00

Weitere Informationen

Diese Studie geht der Aufforderung nach einer gründlichen Aufarbeitung der bundes-deutschen Musikwissenschaft und ihrer Funktionsträger mit dem Nationalsozialismus sowie einer kritischen Beobachtung mit den Gegebenheiten im Nachkriegsdeutschland nach.
Im Mittelpunkt steht der Musikwissenschaftler Werner Korte (1906-1982) aus Münster, der während der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit über 40 Jahre Leiter des musikwissenschaftlichen Seminars an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster war. Korte gilt in den vorgelegten Aufarbeitungen neuerer Publikationen in der Wissenschaftsgeschichte als belastet. Dieser Feststellung ist der Verfasser in einer ausführlichen Recherche nachgegangen. Dabei standen die Fragen nach Kortes Rolle als Wissenschaftler Lehrer und Musiker vor 1945 und in der Nachkriegszeit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Universität im Mittelpunkt der Untersuchungen.

In der Zeit von 1932 bis 1973 fanden für das Musikwissenschaftliche Seminar der Universität Münster wesentliche Entwicklungen statt. Das praktische Musizieren erhielt einen ganz neuen Stellenwert, der sich unter anderem in der Konzerttätigkeit des Collegium musicum wider-spiegelte. Das Extraordinariat für Musikwissenschaften konnte kurz nach dem Krieg zu einem ordentlichen Lehrstuhl ausgebaut werden. Das wissenschaftliche Spektrum wurde durch die Einrichtung der Forschungsstellen für Orgelwissenschaft und für theoretische Mu-sikwissenschaft in den 1960er-Jahren ausgedehnt.
Die prägende Gestalt war Werner Korte, der 1932 zum Direktor des Musikwissenschaftlichen Seminars berufen, 1946 zum Ordinarius ernannt und 1973 emeritiert wurde. Die vorliegende Arbeit zeichnet seinen Lebensweg und sein Wirken in Münster nach. Dabei wird seine Rolle als Wissenschaftler, Lehrer, Musiker und Schriftsteller beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Zusammenhang seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen, in denen sich bis 1941 eine massive Anbiederung an die politische Ideologie des Nationalsozialismus nachweisen lässt. Dieser Phase folgte eine publizistische Abstinenz, die bis in die 1960er-Jahre andauerte und als Zeichen des Umdenkens gedeutet werden könnte. Es ergibt sich ein ambivalentes Bild eines begabten Wissenschaftlers und Praktikers, dessen Handeln durch Karrierestreben, aber auch durch unermüdlichen Einsatz für das Musikwissenschaftliche Seminar, den wis-senschaftlichen Nachwuchs und das Musikleben in der Stadt Münster gekennzeichnet ist.

Über den Autor

Manfred Günnigmann war nach dem Studium der Fächer Deutsch und Musik 37 Jahre lang als Pädagoge an einer Städtischen Realschule tätig. Im Anschluss an die Pensionierung nahm er das Studium der Musikwissenschaft an der Folkwang Universität der Künste in Essen auf, das er 2014 mit der Promotion abschloss.


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