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Das vorliegende Buch setzt sich erstmals umfangreich quellenbasiert mit dem Einwachsen der deutschen Länder in die Mehrebenenarchitektur der Willensbildungsprozesse der späteren Europäischen Union (EU) auseinander. Der Fokus der Darstellung liegt auf den spezifischen Auseinandersetzungen zwischen den drei Ebenen Länder, Bund und EU, die dieser Prozess mit sich brachte. Die Perspektive ist dabei auf die deutschen Länder ausgerichtet. Dazu werden in einem ersten Teil die generellen Konflikte bei der Regelung der Beteiligung der Länder an der Europapolitik des Bundes untersucht. Der zweite Teil des Buchs nimmt schwerpunktmäßig ein einzelnes Politikfeld in den Blick. Mit der (europäischen) Agrarpolitik wurde hier eins der am stärksten debattierten Themenfelder gewählt. Vor diesem Hintergrund werden Fragen rund um die Reaktionen der Länder auf die europäische Integration beantwortet. Im Fokus stehen drei größere Fragenkomplexe. Diese kreisen um organisatorische Veränderungen, Verbindungen zu Verbänden und eine mögliche Periodisierung dieses Europäisierungsprozesses. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen schließlich dazu, zu ermessen wie stark sich der deutsche Föderalismus unter dem Eindruck der europäischen Integration veränderte.
Über den Autor
Jonas Becker (*1994) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In Lehre und Forschung beschäftigt er sich mit der Geschichte der europäischen Integration und deutscher Diplomatiegeschichte im 19. & 20. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis • 9
1. Einleitung • 13
1.1 Forschungsstand • 17
1.2 Zentrale Fragestellungen • 26
1.3 Vorgehen, Quellen und Methodik • 27
1.4 Begrifflichkeiten • 31
2. Kompetenzen, Kompensationen und Konflikte – Zur innerstaalichen Beteiligung der Länder an der Europapolitik des Bundes • 34
2.1 EGKS und EWG – Die „Mediatisierung“ der Länder • 48
2.2 Das (neue) Länderbeteiligungsverfahren • 71
2.3 Bundesratsverfahren und EEAG • 77
2.4 Die Ländervertretungen in Brüssel • 94
2.5 Der Weg zur Novellierung des Art. 23 GG • 111
3. Exkurs: Die Gemeinsame Agrarpolitik. Mechanismen und Entwicklungen • 121
4. Europa-induzierte Veränderungen in den Landwirtschaftsministerien der Länder • 150
4.1 Organisatorische Veränderungen • 153
4.2 Die Beziehungen zur EWG/EG • 185
4.3 Die Rolle informeller Kontakte • 209
5. Die Beziehungen der Länder zu den Bauernverbäden • 224
6. Phasen einer europäisierten Länderagrarpolitik – Oder: Agrarpolitik im „dritten Glied“ • 266
6.1 Phase I: 1957–1970 – Das Einwachsen in das neue Agrareuropa • 269
6.1.1 Stresa, Getreide und Strukturen • 270
6.1.2 „Wachsen oder Weichen“, Ingerenzrechte und Währungskapriolen • 310
6.2 Phase II: 1970–1981 – Status quo vs. Status futurus: Die deutschen Länder im zweiten Jahrzehnt der Gemeinsamen Agrarpolitik • 342
6.2.1 Mini, Maxi, Modernisierung • 343
6.2.2 Divide et impera – Der Kampf um die Strukturpolitik • 374
6.2.3 Der Markt, seine Grenze und der Ausgleich • 383
6.3 Phase III: 1981–1992 – Innen alles neu? Das Reformjahrzehnt der Gemeinsamen Agrarpolitik • 399
6.3.1 Auftakt • 401
6.3.2 Übergang • 416
6.3.3 Reform • 461
7. Fazit: Die Evolution des bundesdeutschen Föderalismus • 472
Danksagung • 480
8. Quellenverzeichnis • 481
9. Literaturverzeichnis • 485