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Gärten begleiten uns ein Leben lang. Sei es der eigene Garten am Haus, die Grünfläche um die Ecke, die kleine Parzelle im Gartenverein oder der große Park im Stadtteil. Gärten dienten dabei von Anfang an auch der Nahrungsversorgung, man denke nur an die kleinen Parzellen der Zechenhäuser. Nutzgärten waren privat, das heißt diese, zur Kennzeichnung mit einem Zaun abgegrenzten Flächen, durften nicht von der Allgemeinheit bepflanzt oder vom Vieh beweidet werden, sie waren abgabenfrei und gehörten alleine dem Anwohner bzw. Eigner. Der Begriff Privatsphäre hört sich zwar modern an, hat aber hier seine Grundlage. Bereits früh kommt, gerade in adeligen Kreisen, auch der Aspekt der Repräsentation hinzu, seit dem 19. Jahrhundert greift er dabei sowohl für öffentliche als auch für private Gärten. Später nehmen die Bedürfnisse nach Erholung, Freizeit und Unterhaltung zu und werden insbesondere in den öffentlichen Park-Einrichtungen umgesetzt.
Mit dem immer stärkeren Bewusstwerden des Klimawandels nimmt die Diskussion zur Umwidmung von Flächen verstärkt Fahrt auf – so werden brach liegende Industrieflächen nicht entsiegelt, sondern einer neuen Natur überlassen, Nutzflächen als Gewässerentwicklungsräume zurückentwickelt und Waldflächen naturnah aufgeforstet.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Gärten und ihre Nutzung sich parallel zur Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte wandeln – sozusagen ein Spiegelbild sind – und sich auch bei den Gärten und ihrer Nutzung, wie im gesellschaftlichen Leben, eine immer stärkere Differenzierung herausbildet.