Jan Freiherr von Ledebur (1931–2016) übernahm 1955 die Leitung des Gutes Crollage, das sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie befand. Die Übernahme des Gutes fiel in eine Zeit massiver Umbrüche. Während die westdeutsche Landwirtschaft einen rasanten Rationalisierungs- und Intensivierungsprozess durchlief, wurde auf Crollage das frühe Experiment einer biologisch-dynamischen Bewirtschaftung gewagt, ohne sich dabei jedoch notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zu verschließen. In der vorliegenden Arbeit wird die Umstellung des Gutes anhand der betriebswirtschaftlichen Unterlagen und Geschäftskorrespondenzen nachgezeichnet, bis zum Verkauf des Gutes 1969 und dem Ende der Ägide Jan von Ledeburs. Gleichzeitig wird die Frage nach den Beweggründen Jan von Ledeburs gestellt, der durch sein Engagement zu einem Pionier des Ökolandbaus werden sollte.
Über den Autor
Florian Paprotny studierte Geschichte und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.