Kilian Leib (1471–1553)

Falch, Simon / Schmidt, Bernward (Hrsg.)
Kilian Leib (1471–1553)
Prediger – Humanist – Kontroverstheologe
 
Bandnummer
80
Auflage
1. Auflage
Umfang
187 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
22.07.2020
Bestell-Nr
11101
ISBN
978-3-402-11101-7
Preis
24,90

Weitere Informationen

Kilian Leib ist gewissermaßen eine „Gründungsfigur” der katholischen Reformationsforschung, da bereits im Jahr 1910 eine umfangreiche Monographie zu Leben und Werk dieses Augustinerchorherrn aus der Feder von Josef Deutsch erschien.
Kilian Leib, der ein halbes Jahrhundert lang als Prior des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf bei Eichstätt amtierte, war ein vielseitiger Gelehrter. Die süddeutschen Humanisten unterhielten Korrespondenzen mit ihm, nicht zuletzt Johannes Reuchlin, der Leib als Hebraisten hoch schätzte. Leibs Wettertagebuch dient bis heute Klimahistorikern als wichtige Quelle. Als Kontroverstheologe schrieb er gegen Luther und die Reformatoren, als Prediger stand er in großen Traditionen seines Konvents. Darüber hinaus beschrieb und kommentierte er das Zeitgeschehen in historiographischen Werken.
Der vorliegende Band geht auf einen interdisziplinären Workshop zum Oeuvre Kilian Leibs in Eichstätt zurück und führt die Perspektiven von Historikern, Germanisten, Hebraisten und Theologen auf die Handschriften und wenigen Drucke zusammen. Auch wenn Leib keine den großen Luthergegnern Johannes Eck, Thomas Murner oder Hieronymus Emser vergleichbare Aufmerksamkeit der Forschung erfahren hat, lohnt sich doch die Beschäftigung mit seinem vielgestaltigen und teils anspruchsvollen Werk nicht minder.

Über den Autor

Die Herausgeber:
Bernward Schmidt, geb. 1977, 1998–2004 Studium der katholischen Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau und Münster in Westfalen; 2009 Promotion zum Dr. theol. in Münster; 2011–2018 Juniorprofessor für Kirchengeschichte an der RWTH Aachen; seit 2018 Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Simon Falch, geb. 1981, 2003–2009 Studium der Geschichte, Kulturanthropologie und Germanistik in Augsburg, Rom, Mainz und Eichstätt; 2015 Promotion zum Dr. phil. in Eichstätt; seit 2015 Akademischer Rat am Lehrstuhl für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort
S. 5–8

Simon Falch / Bernward Schmidt
Kilian Leib (1471–1553). Ein Prior zwischen Klosterreform, Humanismus und Abwehr der Reformation
S. 9–14

Simon Falch / Christina Patz
Zwei geistliche Sendbriefe von Kilian Leib und Heinrich Kötzler. Problematisierung einer Textsorte
S. 15–44

Kilian Baur
Jenseits der reformatorischen Öffentlichkeit? Kilian Leibs Flugschrift zum Bauernkrieg
S. 45–74

Stefan Abel
Geschichte als Exempel und der Tyrann als Exempelfigur. Kilian Leibs „Vom Ende und Frucht der Aufruhre und Empörungen des Pöbels und gemeinen Volks wider die Obrigkeit” (1525) und die Phalaris-Tradition seiner Zeit
S. 75–112

Bernward Schmidt
Humanistische Kontroverstheologie? Rezeption und Originalität in „Luthers Bad und Spiegel”
S. 113–132

Ulrich Hausmann
Hebräisch als Heilmittel gegen „jüdische und andere Irrungen unnd Ketzerreyen”: Der Klosterhumanist Kilian Leib und seine Auseinandersetzung mit Martin Luther
S. 133–168

Kathrin Chlench-Priber
Das Wettertagebuch Kilian Leibs
S. 169–187
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