Quellen zur Geschichte der Kirchenunionen des 16. bis 18. Jahrhunderts

Suttner, Ernst Christoph
Quellen zur Geschichte der Kirchenunionen des 16. bis 18. Jahrhunderts
Quellen zur Geschichte der Kirchenunionen
 
Bandnummer
54
Auflage
2. Auflage
Umfang
IV und 246 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
10.10.2017
Bestell-Nr
12019
ISBN
978-3-402-12019-4
Preis
32,00

Weitere Informationen

Die mit Rom unierten Ostkirchen verstehen sich als Brücke zwischen Ost und West. Von den orthodoxen Kirchen werden sie hingegen als Hindernis für eine Annäherung betrachtet. Die hier publizierten Originalquellen der Unionen des 16. bis 18. Jahrhunderts mit deutschen Übersetzungen und Kommentaren geben atemberaubende Einblicke in die damaligen Missverständnisse: Der Papst behandelte die östlichen Christen nach dem Modell der gerade durchlebten Krise der Reformation und verlangte von ihnen bedingungslose Unterwerfung. Die Heilung der Erinnerungen dient dem heutigen Weg zur Einheit der Kirche.
Das lateinische Wort unio, das "Einheit, Vereinigung" heißt, ist durch die Unionen einzelner Kirchen östlicher Tradition mit dem Bischof von Rom in Misskredit geraten. Die mit Rom unierten Ostkirchen verstehen sich als Brücke zwischen Ost und West. Von den orthodoxen Kirchen werden sie hingegen als Hindernis für eine Annäherung betrachtet. Im internationalen orthodox-katholischen theologischen Dialog hat das Dokument von Balamand (1993) den "Uniatismus" als Weg zur Einheit der Kirche verworfen. Doch ein rezipierter Konsens ist bislang nicht entstanden.
Der hier vorgelegte Band legt die Originalquellen der Unionen des 16. bis 18. Jahrhunderts mit einer deutschen Übersetzung und Kommentaren vor. Die Einblicke sind atemberaubend und machen die Wurzeln der heutigen Spannungen verständlich: Die östlichen Initiativen berufen sich auf das Unionsdekret des Konzils von Florenz (1439) und wollen die Gemeinschaft der einen Kirche erneuern. Die Päpste behandelte die östlichen Christen nach dem Modell der gerade durchlebten Krise der Reformation. Er sah in ihnen nicht Kirchen, sondern abtrünnige Individuen, und verlangte bedingungslose Unterwerfung.
Die gemeinsame Aufarbeitung dieser Geschichte der Missverständnisse kann dazu beitragen, die Erinnerungen zu heilen und die heutigen Bemühungen um Einheit (unio) auf eine konsensfähige Grundlage zu stellen.

Über den Autor

Ernst Christoph Suttner, * 1933, Studium an der Gregoriana in Rom; 1975-2002 Professor der Patrologie und Ostkirchenkunde an der Universität Wien; 1979-2000 Mitglied der Internationalen Orthodox-Katholischen Gesprächskommission; Ehrendoktor der Universitäten Cluj-Napoca, Arad und Alba Julia.
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