Der Freiberger Bergbau um 1900

Parak, Gisela/TU Bergakademie Freiberg (Hrsg.)
Der Freiberger Bergbau um 1900
Arbeit, Alltag und Technik im Spiegel der Fotografie
 
Auflage
1. Auflage
Umfang
280 Seiten, umfangreich bebildert, mit SU
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
04.09.2019
Bestell-Nr
24585
ISBN
978-3-402-24585-9
Preis
29,95

Weitere Informationen

Während die Montan- und Schwerindustrie des Ruhrgebiets im ausgehenden 19. Jahrhundert einen gewaltigen Aufschwung erlebte, wurden die fiskalischen Bergwerksgruben im Freiberger Revier 1913 erstmalig stillgelegt. Im Ruhrgebiet wurde die Steinkohle- und Stahlindustrie von einer enormen Bilderindustrie begleitet, welche den wirtschaftlichen Boom medialisierte und ins öffentliche Bewusstsein brachte. Andere Bergbaureviere, insbesondere die des Erzbergbaus, sind in der kollektiven Vorstellung im Vergleich zur visuellen Präsenz des Ruhrgebiets fast unbekannt. Wie sahen hier die sich im Kaiserreich vollziehenden Prozesse der Industrialisierung aus und welche Folgen hatte sie für den Menschen? Anhand fotografischer Bilder aus dem Bestand des Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg erörtert die Publikation Aspekte von Arbeit, Alltag und Technik in dem vom Erzbergbau geprägten Freiberger Revier, das in seiner mittleren Größe repräsentativ ist für die vielen kleineren Reviere dieser Zeit. Im Freiberger Revier waren zudem die Konsequenzen des sich globalisierenden Handels besonders deutlich zu spüren: Wegen aus dem Ausland importierter Erze und der Aufgabe des Silberstandards als Währung wurde der regionale Erzbergbau ökonomisch unrentabel und läutete den Niedergang des Reviers herbei. Örtliche Fotografen wie Karl August Reymann reagierten auf diesen Zeitenwandel und Verlust traditioneller Lebensweisen und erfassten die Kultur des Bergbaus ihrer Heimat in vielfältigen Facetten. Die Texte erläutern den Entstehungszusammenhang des reichhaltig ausgestatteten Bildteils und bieten Einblicke in die unbekannte Bildwelt des Erzbergbaus der Jahrhundertwende.

Über den Autor

PD Dr. Gisela Parak ist Kultur- und Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt Fotogeschichte. Neben wissenschaftlichen Monografien zur Geschichte der Dokumentarfotografie und zur amerikanischen Umweltgeschichte kuratierte sie zahlreiche Ausstellungsprojekte zur Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts. Aktuell leitet sie das Forschungsprojekt „Bergbaukultur im Medienwandel – Fotografische Deutungen von Arbeit, Technik und Alltag im Freiberger Raum“ an der TU Bergakademie Freiberg.
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