Die Auseinandersetzung mit dem Text und der Auslegung der Heiligen Schrift des Judentums und des Christentums unterliegt den Bedingungen der jeweiligen Zeitgenossenschaft und stellt ein zentrales Element des Selbstverständnisses der jeweiligen Gesellschaft dar. In der Sicht der Mediävistik wird deutlich, wie sich die Theologie aus der biblischen Exegese entwickelte und in welchem Maße im Gefolge die Exegese in die Dogmatik und in die anderen theologischen Disziplinen hineinwirkte und umgekehrt diese die Form der Exegese bestimmten. Dieses Verhältnis – und davon ausgehend die Bedeutung der Geschichte für die theologische Forschung auch heute – ist Gegenstand der internationalen Aufsatzsammlung.