Der Bischof und die Asketinnen

Nunn, Christopher A.; Nunn, Christopher A.
Der Bischof und die Asketinnen
Augustins Korrespondenz mit Frauen
 
Bandnummer
18
Auflage
1. Auflage
Umfang
XII und 573 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
14.11.2024
Bestell-Nr
10927
ISBN
978-3-402-10927-4
Preis
83,00
Die vorliegende Arbeit untersucht das kontrovers diskutierte Frauenbild Augustins, indem sein konkreter Umgang mit Frauen in den Blick genommen wird. Dazu werden nicht nur die häufig untersuchten Confessiones herangezogen, sondern vor allem seine Briefe an Frauen, die hier zum Teil erstmals in deutscher Übersetzung und mit einer detaillierten Analyse seiner Kommunikationsstrategie präsentiert werden. Die Studie zeigt, dass für Augustin allein die religiöse Identität seiner Adressatinnen im Vordergrund steht und dass ihr Geschlecht für ihn beim Verfassen seiner Briefe keine Rolle spielt.
In Forschungen zu Augustin gehört sein Frauenbild zu den umstrittensten Themen. Mal wird er infolge seiner Erbsündenlehre als misogyn, mal aufgrund seiner Lehre von der Gottebenbildlichkeit der Frau als feministischer Vorläufer betrachtet. Diese Studie verfolgt einen anderen Ansatz, indem sie sich auf seinen konkreten Umgang mit Frauen konzentriert. Obgleich auch Augustins Mutter Monnica und seine langjährige Lebensgefährtin bedacht werden, stehen im Fokus der Analyse die selten untersuchten Briefe, die der Bischof an Frauen schrieb.
Jeder Brief wird nach demselben Schema untersucht: prosopographische Einordnung der Adressatinnen, Chronologie und Reihung des Briefwechsels, Überlieferung, Text und Übersetzung, Forschungsstand, Anlass und Kommunikationsstrategie. Dabei treten wiederholt Themen wie Besitz, Eide, religiöse Erziehung, Häresien, ewiges Heil und Trost auf. Diese ergeben sich jedoch aus den Lebensumständen der Adressatinnen: Nahezu alle entstammen der vermögenden Oberschicht und führen ein asketisches Leben. Für Augustin ist das Geschlecht seiner Adressaten beim Verfassen seiner Briefe unerheblich. Unterschiede in Inhalt und Form der Briefe an Frauen gegenüber denen an Männer lassen sich nicht feststellen. Maßgeblich ist für ihn die religiöse Identität der Frauen als christliche Asketinnen und seine daran geknüpfte Erwartung, dass sie ein gottzentriertes Leben führen.
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