Die Kathedrale im Kontext der mittelalterlichen Stadt

Bärsch, Jürgen; Kopp, Stefan (Hrsg.)
Die Kathedrale im Kontext der mittelalterlichen Stadt
Liturgie und ihre sakraltopographischen Bezüge
Herausgegeben von Bärsch, Jürgen; Kopp, Stefan
 
Bandnummer
116
Auflage
1. Auflage
Umfang
VI und 407 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
24.11.2023
Bestell-Nr
11294
ISBN
978-3-402-11294-6
DOI-Nummer
10.17438/978-3-402-11294-6
Preis
49,00
Kirchenbauten und städtischen Räumen kamen in Mittelalter und Früher Neuzeit eine eminent symbolische Bedeutung zu. Ihre Anlage und Ausstattung nahmen an den „Heiligen Städten“ Jerusalem und Rom Maß und galten als Spiegelbild des Himmlischen Jerusalems. Diese Sakraltopographie wurde vor allem durch Formen der Stationsliturgie vergegenwärtigt und rituell begangen. Welche Strukturen ihr zugrunde lagen und welche Symbolwelten dahinter standen, kann sachgerecht nur interdisziplinär erforscht werden. Deshalb fragen in diesem Sammelband Architektur- und Kunstgeschichte, Geschichts- und Liturgiewissenschaft nach der raumsymbolischen Bedeutung einzelner Kirchen und ihrer Einbindung in die „geistliche“ Prägung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Städte.
Die historisch arbeitenden Kulturwissenschaften befassen sich seit Längerem mit der Dimension des Raumes als Medium symbolischer Kommunikation. Sie haben soziale, rituelle und materielle Strukturen ausgemacht, die einem Raum Bedeutung und Funktion verleihen. Das gilt in besonderer Weise für sakrale Räume. In ihnen gehen Architektur und Ausstattung, liturgischer Vollzug und personales Handeln eine komplexe Interaktion ein, die unter dem Begriff der „Sakraltopographieö analysiert wird. Dabei gründet das Modell der Stationsliturgie auf einer raumorientierten Inszenierung, die am Vorbild der „heiligen (Himmels-)Stadtö Maß nimmt. Diese kann sich auf die Makroebene einer Stadttopographie mit systematisch angelegten Kirchenbauten wie auf die Mikroebene eines einzelnen Kirchenraumes mit seinen verschiedenen Altarstellen beziehen. Beide Ebenen werden durch den Gottesdienst raumumgreifend auf vielschichtige Weise miteinander verbunden.
Die dahinterliegenden Strukturen und Symbolwelten zu erschließen und sakraltopographische Bezüge zu identifizieren, ist nur interdisziplinär zu leisten. Deshalb stellen sich im vorliegenden Sammelband Architektur- und Kunstgeschichte, Geschichts- und Liturgiewissenschaft die Frage, wie einzelne Kirchenräume und ihre Einbindung in die „geistlicheö Prägung einer Stadt eine Sakraltopographie entwickeln, die das Leben und den Glauben der Menschen in der Vormoderne eminent mitbestimmt hat.
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