Das Trienter Konzil

Fata, Márta; Forgó, András; Haug-Moritz, Gabriele; Schindling, Anton
Das Trienter Konzil
und seine Rezeption im Ungarn im 16. und 17. Jahrhundert
Herausgegeben von Fata, Marta
 
Bandnummer
171
Auflage
1. Auflage
Umfang
VI und 301 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
06.03.2019
Bestell-Nr
11603
ISBN
978-3-402-11603-6
Preis
46,00
Der Sammelband wendet sich den Impulsen zu, die vom Trienter Konzil für die (Kirchen-)Geschichte Ungarns ausgingen. Die Reformbestrebungen der hohen Geistlichkeit in Ungarn, die in ihren Bemühungen in zunehmenden Maße von der Ordensgeistlichkeit, allen voran dem Jesuitenorden, unterstützt wurde, waren mannigfach: Sie galten der Kirchenorganisation ebenso wie der verbesserten Ausbildung des Pfarrklerus und der Etablierung neuer Formen gesellschaftlicher Glaubenspraxis. Im konfessionell heterogenen Ungarn war die katholische Kirchenreform mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Indem die Frühphase der Rezeption der Trienter Beschlüsse thematisiert wird, ermöglichen die Autorinnen und Autoren des Bandes nicht nur einen differenzierteren Blick auf die neuzeitliche ungarische Geschichte, sondern sie tragen auch dazu bei, eine empfindliche Forschungslücke zu schließen.
Das 19. ökumenische Konzil der katholischen Kirche wurde 1545 nach Trient einberufen, um die Herausforderungen anzunehmen, die durch die Reformation in Kirche und Glaubenspraxis entstanden waren. Die 1564 vom Papst Pius IV. bestätigten Konzilsbeschlüsse leiteten auch in dem mehrkonfessionellen Ungarn, insbesondere in dem seit 1526 unter habsburgischer Verwaltung stehenden Teil, Reformbemühungen ein, wiewohl die Konzilsbeschlüsse dort nicht verkündet wurden. Trotz einer breiten gesellschaftlichen Verankerung protestantischer Denominationen, gelang es der hohen Geistlichkeit Ungarns, ihre tradierte Vorrangstellung im Königreich zu bewahren. So konnten einzelne Prälaten schon im 16. Jahrhundert beginnen, die katholischen Positionen zu stabilisieren. Kirchenvisitationen und Bemühungen um eine verbesserte Priesterausbildung waren die Instrumentarien, derer sie sich bevorzugt bedienten. Zudem galt der Seelsorge und den neuen Formen des religiösen Lebens im 17. Jahrhundert die besondere Aufmerksamkeit. Unterstützt in ihren kirchenreformerischen Bemühungen wurden die Prälaten vor allem durch die vielgestaltigen Aktivitäten der Gesellschaft Jesu und die sich seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts wieder ansiedelnden Orden. Der Sammelband rückt diese von der Forschung bisher größtenteils vernachlässigte Frühphase der Rezeption der Konzilsbeschlüsse in Ungarn ins Zentrum und erlaubt es dergestalt, die (kirchen-)geschichtliche Entwicklung im neuzeitlichen Ungarn differenzierter zu verstehen.
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