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José Orabuena, geboren 1892 in Berlin, gestorben 1978 in Ascona/Schweiz, fand zu Lebzeiten nicht die ihm gebührende Anerkennung als jüdisch-christlicher Schriftsteller: Nationalsozialistisch verfemt, von kirchlichen wie auch synagogalen Kreisen misstrauisch betrachtet, ergeht es ihm wie vielen Brückenbauern zwischen den Welten. Die in diesem Band vereinten Kleinode seiner Kunst bezeugen ihn als einen der erschütterndsten, heilsamsten und sprachlich anspruchsvollsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Den ausgewählten Erzählungen liegen ‚ewige‘ Themen zu Grunde: Judentum, Christsein, Kindheit, Alter, Verbrechen, Schuld und Sühne, Liebe und Tod in anrührenden Gestalten. Der bekannte Schweizer Theologe und Hagiograph Walter Nigg würdigt seinen Freund Orabuena mit folgenden Worten: „Einen Weg finden, das Leben meistern und nicht an ihm zerschellen, das versteht sich nicht von selbst. José Orabuena ist hierin eine Hilfe. Darum darf er mit Bedacht und vollem Recht ‚der helfende Dichter‘ genannt werden, was wohl eine der schönsten Bezeichnungen ist, die man einem schreibenden Menschen zuerkennen kann“. Seine Werke öffnen den Blick in die Abgründe der menschlichen Seele, in der doch zuinnerst die Liebe ruht und auf Befreiung wartet.
Zum besseren Verständnis dienen die biographischen Ergänzungen bzw. Erläuterungen des Herausgebers.
Über den Autor
Joseph Rieger, geboren 1948 in Ellwangen/Jagst, studierte katholische Theologie, Deutsch und Medienpädagogik in Schwäbisch Gmünd, Reutlingen und an der Humboldt Universität
Berlin. Bis zu seiner Pensionierung 2012 unterrichtete er als Reallehrer an mehreren Schulen
des Landes Baden-Württemberg. Die Begegnungen mit dem großen Schweizer Hagiographen Walter Nigg und mit den Werken José Orabuenas wurden für ihn prägend. Joseph Rieger lebt heute in Stuttgart und ist Mitglied des Toralernkreises „Haus Abraham“.