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Mit ihrer Betonung der moralischen Autonomie des Menschen und seiner unveräußerlichen Würde als Abbild Gottes und ihrer universalen Hoffnungsperspektive hat die Theologie des Origenes (185-253/54) nachhaltig Einfluss auf das neuzeitliche Denken ausgeübt: Im europäischen Humanismus, im Platonismus der Schule von Cambridge und in der klassischen deutschen Philosophie wird das origeneische Freiheitsdenken auf vielfältige Weise rezipiert und weiter entfaltet. Anhand exemplarischer Schlaglichter aus der neuzeitlichen Philosophie- und Theologiegeschichte zeichnet der zweite Band der Reihe "Adamantiana" das Nachleben des Alexandriners bis zur Gegenwart nach. Origenes selbst erweist sich so als ein bedeutender geistiger Stammvater des neuzeitlichen Gedankens der Autonomie und Menschenwürde.
Inhaltsverzeichnis dieses Bandes
Vorwort (S. 5-8)
DAS FREIHEITSDENKEN DES ORIGENES IN DER NEUZEIT
Alfons Fürst
Autonomie und Menschenwürde. Die origeneische Tradition (S. 9-46)
Eberhard Schockenhoff
Die Wirkungsgeschichte des Origenes (S. 47-66)
Theo Kobusch
Die Idee der Freiheit. Origenes und der neuzeitliche Freiheitsgedanke (S. 67-80)
ORIGENISMUS UND HUMANISMUS
Rudolf B. Hein
Der Gewissensbegriff John Colets im Spiegel origeneischen
Gedankenguts (S. 81-138)
Christian Hengstermann
Die Seele zwischen Tier und Gott. Die origeneische Freiheitsanthropologie
bei Erasmus von Rotterdam (S. 139-168)
Peter Walter
Inquisitor, non dogmatistes. Die Rolle des Origenes in der Auseinandersetzung
des Erasmus von Rotterdam mit Martin Luther (S. 169-184)
ORIGENES UND DER PLATONISMUS
DER SCHULE VON CAMBRIDGE
Douglas Hedley
Th e Cambridge Platonists and the “Miracle of the Christian World” (S. 185-198)
Ulrike Weichert
„Erforscht die Schrift en!“ (Joh. 5,39). Origeneische Hermeneutik in
George Rusts Letter of Resolution Concerning Origen and the Chief
of His Opinions (S. 199-220)
Sarah Hutton
Origen and Anne Conway (S. 221-234)
ORIGENES IN IDEALISMUS UND MODERNE
Margit Wasmaier-Sailer
Die Origenes-Rezeption in der theologischen Anthropologie
Franz Anton Staudenmaiers (S. 235-252)
Klaus Müller
Schellings Natur- und Freiheitsphilosophie und ihr Verhältnis zu
Origenes (S. 253-274)
Marco Rizzi
The Revival of the Apokatastasis. Or, Th ree Ways to Read
Origen Today (S. 275-284)
Editionen der frühneuzeitlichen Autoren (S. 285-288)
Register
Bibel (S. 289)
Origenes (S. 290-192)
Antike Autoren (S. 292-293)
Frühneuzeitliche Autoren (S. 294-298)
Namen und Sachen (S. 298-307)
Pressestimmen
„Der Band legt verschüttete und bedeutsame theologische und philosophische Traditionen offen, deren weitere Erforschung man nur wünschen kann. Ergänzt wird der Band durch ein umfangreiches Register […], das diesen zu einem künftige Forschung stimulierenden Hand- und Arbeitsbuch macht.“ – Günter Frank
Rezension zu: Alfons Fürst und Christian Hengstermann (Hg.) – Autonomie und Menschenwürde. Origenes in der Philosophie der Neuzeit. Münster: Aschendorff 2012.
In: ZKG, Bd. 124 (2014), Heft 1, S. 222-224.