Thomas Dorfner untersucht in dieser Studie die Gruppe der Reichshofratsagenten und schlägt zugleich einen neuen Deutungsrahmen für die Gerichtsverfahren am Reichshofrat vor: Die Verfahren verfügten über eine doppelbödige Struktur: Auf der Vorderbühne dominierten die formalen Regeln der Gerichtsordnung. Die Hinterbühne der Verfahren hingegen war geprägt durch vielfältige informelle Aktivitäten der Akteure. Durch die Analyse des spannungsreichen Verhältnisses zwischen formalem Verfahren und informeller Kommunikation liefert die Studie einen Schlüssel zur politischen Kultur des Alten Reiches.
Das Buch erhielt den "Forschungspreis zur Justizgeschichte 2016" verliehen von der "Gesellschaft für Reichskammerforschung".