Thomas Dorfner untersucht in dieser Studie die Gruppe der Reichshofratsagenten und schlägt zugleich einen neuen Deutungsrahmen für die Gerichtsverfahren am Reichshofrat vor: Die Verfahren verfügten über eine doppelbödige Struktur: Auf der Vorderbühne dominierten die formalen Regeln der Gerichtsordnung. Die Hinterbühne der Verfahren hingegen war geprägt durch vielfältige informelle Aktivitäten der Akteure. Durch die Analyse des spannungsreichen Verhältnisses zwischen formalem Verfahren und informeller Kommunikation liefert die Studie einen Schlüssel zur politischen Kultur des Alten Reiches.
erschienen 28.10.2015 Bandnummer 2 ISBN 978-3-402-14656-9
Die Studie untersucht Voraussetzungen und Konsequenzen der Entscheidungsherstellung im Corpus Evangelicorum, dem Zusammenschluss der protestantischen Reichsstände, im Verlauf des 18. Jahrhunderts. Der Aufbau einer bindenden Verfahrensgeschichte und die Art und Weise des Entscheidens beeinflussten den Inhalt der Entscheidung selbst erheblich – das Wie und das Was der Entscheidungsherstellung sind, so ein Ergebnis, nicht zu trennen. Analytisches Instrumentarium der Untersuchung ist neben Anleihen bei der Organisations- und Konflikttheorie die Verfahrenstheorie Niklas Luhmanns. Diese Ansätze werden mit einem kulturgeschichtlichen Blick für die Characteristica der Vormoderne angewendet.
erschienen 28.10.2015 Bandnummer 1 ISBN 978-3-402-14655-2