Pax et concordia

Helbich, Christian
Pax et concordia
Erasmische Reformkonzepte, humanistisches Bildungsideal und städtische Kirchenpolitik in Dortmund, Essen und Bielefeld im 16. Jahrhundert
 
Bandnummer
13
Auflage
1. Auflage
Umfang
334 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
08.02.2012
Bestell-Nr
15053
ISBN
978-3-402-15053-5
Preis
48,00

Weitere Informationen

Die Vorstellung von einheitlicher Frömmigkeit und Glaubenspraxis im konfessionellen Zeitalter wird seit einiger Zeit kritisch hinterfragt. Zunehmend wird der Blick auch auf unkonfessionelle oder religiös indifferente Phänomene gerichtet. Dabei gilt den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg schon länger das Interesse der Forschung, wurde doch hier im 16. Jahrhundert für mehrere Jahrzehnte versucht, in Anlehnung an die Theologie des Humanisten Erasmus von Rotterdam und seiner Anhänger eine eigenständige Reform des Kirchenwesens zwischen Rom und Wittenberg durchzusetzen.

Die Studie geht der Frage nach, inwieweit eine solche landesherrliche Kirchenpolitik in Verbindung mit humanistischen Frömmigkeits- und Bildungsidealen auch von den Verantwortlichen in den Städten rezipiert wurde. Dabei stehen die drei Städte Dortmund, Essen und Bielefeld im Mittelpunkt der Untersuchung. Nach einer Skizzierung der erasmischen Theologie und der territorialen Religionspolitik wird der Blick zunächst auf die städtische Gelehrtenwelt gerichtet: Welche Rolle spielten städtische Schulen? Wie erfolgte ihre Gründung? Wurde auf die religiöse Erziehung der Jugend konfessionell eingewirkt? Wie wurden humanistische Ideale auch außerhalb der Schule vermittelt? Der zweite Teil der Untersuchung widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen von Reformen im Kirchen- und Gerichtswesen: Wie wurden Konflikte zwischen Laien und Klerikern beigelegt? Welche Bedeutung kam den Änderungen bei der Formulierung von Eiden zu? Und schließlich: Wie sind die Einführung des Laienkelchs im Abendmahl und des volkssprachigen Gemeindegesangs im Gottesdienst sowie die Abschaffung bzw. Eingrenzung religiöser Frömmigkeitspraktiken und kirchlicher Bräuche einzuordnen?

Pressestimmen

"Allen an der westfälischen Frühneuzeitgeschichte Interessierten, aber auch allen, die im Kontext der frühneuzeitlichen Christentumsgeschichte des Alten Reiches und seiner Territorien arbeiten, sei das Buch nachdrücklich zur Lektüre empfohlen". Zeitschrift für Historische Forschung, Heft 3-2014
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