An der Seite der Kleinsten

Vilain, Maria-Clarissa
An der Seite der Kleinsten
Gastfreundliche Pastoral in der U3-Kita
 
Bandnummer
10
Auflage
1. Auflage
Umfang
433 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
04.04.2024
Bestell-Nr
15203
ISBN
978-3-402-15203-4
Preis
65,00

Weitere Informationen

Was bedeutet pastorales Handeln in der U3-Kita, also ‚an der Seite der Kleinsten‘? Dieser Frage wird im vorliegenden Buch auf grundlegende und zugleich breitgefächerte Art und Weise nachgegangen. Die pastoralen Fragen werden im Kontext der kindlichen Entwicklung in den ersten Lebensjahren, der Situation von Familien heute sowie der fluiden Situation von Gemeinden und KiTas beleuchtet und auf dem Hintergrund einer gastfreundlichen Pastoral als Stil reflektiert. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Projekt, das die Kleinsten im Lebensraum U3-Kita „in die Mitte stellt“ (Mk 9,36). Im besonderen Fokus steht die Praxis der Menschen vor Ort, z.B. Erzieher:innen oder Eltern und das pastorale Beziehungsgeschehen. So wird ein gastfreundlicher Stil für das Feld U3-Kita ausformuliert, der verantwortungsvoll mit Erfahrungen, auch jenen von Fremdheit, umgeht, und nicht zuletzt deshalb für pastorale Felder eine hohe Relevanz besitzt.
Es handelt sich um einen Beitrag zu einer Pastoralanthropologie und ein engagiertes Plädoyer für eine gastfreundliche Pastoral an der Seite der Kleinsten.

Über den Autor

Clarissa Vilain (*1982 Köln) studierte Kath. Theologie in Bonn. Sie arbeitete anschließend als Pastoralreferentin im Bistum Köln und promovierte 2020 in Pastoraltheologie mit der vorliegenden Arbeit an der WWU Münster. Seit 2020 ist sie Professorin für Pastoraltheologie an der KH Mainz.

Inhaltsverzeichnis


Vorwort • 5

Einführung •13

01. Zur Entstehung der Untersuchung • 13

02. Das leitende Anliegen • 18

03. Seitenblick: Das „Kinderevangelium“ in Mk 9f. • 20

04. Eine Übersicht über den Gedankengang • 22

1. Praktische und theoretische Grundlagen einer gastfreundlichen Pastoral • 29

1.1 Beunruhigungen auf dem Weg zu dieser Untersuchung • 29

1.2 Reflexionskategorien • 39

1.2.1 Im Ausgang von Beunruhigungen (Bernhard Waldenfels) • 39

1.2.1.1 Erfahrung – etwas als etwas • 40

1.2.1.2 Fremdheit – wenn Ordnungen überschritten werden (müssen) • 42

1.2.1.3 Hyperphänomene – wenn etwas auf mehr oder anderes verweist • 44

1.2.1.4 Pathos und Response – zwischen Widerfahrnis und schöpferischem Antworten • 45

1.2.1.5 Verantwortung – das Wagnis angemessenen Antwortens • 49

1.2.2 Vom Anderen her – Zugänge zu einem Lebensglauben • 50

1.2.2.1 Von Beginn an … – Aspekte einer Anthropologie des Kindes bei Martinus Jan Langeveld • 51

1.2.2.2 … ein Leben lang – Aspekte eines „Jedermann-Glaubens“ bei Christoph Theobald • 59

1.2.3.1 Der Fremde als Gast – erste Hinweise zu einer gastfreundlichen Pastoral • 64

1.2.3.1 Ein gebotener Stilwechsel • 65

1.2.3.1 Das Gesetz und die Gesetze der Gastfreundschaft • 71

2. Einblicke – die ersten drei Lebensjahre • 77

2.1 Sich entwickeln – wie herum sich die Welt dreht • 80

2.1.1 Entwicklungsbegriffe • 80

2.1.2 Anlage-Umwelt-Diskurs • 83

2.1.3 Genetik und Epigenetik • 86

2.1.4 Reifung – Reifestand – sensible Perioden • 88

2.1.5 Konstruktion – ökologische Sichtweise – Sozialisation • 90

2.1.6 Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse • 92

2.1.7 Kontinuität und Diskontinuität • 93

2.2 Wachsen – in die Welt kommen • 95

2.2.1 Länge und Gewicht • 95

2.2.2 Essen • 97

2.2.3 Zahnen • 99

2.2.4 Immunkompetenz erwerben • 100

2.2.5 Frühkindliche Reflexe • 101

2.2.6 Sitzen und Laufen • 103

2.2.7 Greifen • 104

2.2.8 Trockenwerden • 106

2.2.9 Schlafen • 107

2.3 Wahrnehmen – wie die Welt in den Kopf kommt • 108

2.3.1 Fühlen • 109

2.3.2 Schmecken • 110

2.3.3 Riechen • 111

2.3.4 Hören • 111

2.3.5 Sehen • 112

2.3.6 Intermodale Wahrnehmung • 114

2.4 Sprechen – mit der Welt in Kontakt treten • 115

2.4.1 Laute • 116

2.4.2 Worte • 117

2.4.3 Kommunikation • 119

2.5 Denken – wenn die Welt Widerstand leistet • 121

2.5.1 Kognitive Entwicklung • 122

2.5.2 Kernwissen und domänenspezifische Ansätze • 126

2.5.3 Informationsverarbeitung • 127

2.5.3.1 Aufmerksamkeit • 127

2.5.3.2 Gedächtnisentwicklung • 128

2.5.3.3 Problemlösen und Planen • 131

2.6 Affiziert werden und sich selbst wahrnehmen – die Welt als Stimmungs- und Richtungsraum • 131

2.6.1 Emotionen • 132

2.6.2 Emotionswissen • 135

2.6.3 Emotionsregulation • 137

2.6.4 Temperament • 138

2.6.5 Selbstwahrnehmung • 140

2.7 Sich binden und eingebunden werden – die Welt und die Anderen • 141

2.7.1 Grundlagen der Bindungsforschung • 142

2.7.2 Verschiedene Bindungstypen • 147

2.7.3 Feinfühligkeit und die Entwicklung der sozialen Interaktion • 148

2.7.4 Entwicklung des sozialen Denkens • 150

2.7.5 Kooperation und Hilfe • 152

2.7.6 Spielen • 153

2.7.7 Religiöse Entwicklung • 156

2.7.7.1 Vertrauen • 158

2.7.7.2 Differenz offenhalten • 163

2.8 Ein Zwischenruf: das viele Wissen und die Fremdheit • 167

3. Seitenblicke: fluide Kindheiten und Familien • 169

3.1 Kindheit(en) – Entdeckung, Einordnung, soziale Konstruktion • 170

3.1.1 Entdeckt – Kindheit als Erfindung der Moderne • 170

3.1.2 An ihrem Platz – Kindheit in der Generationenordnung • 176

3.1.3 Im Blick – Kindheit unter Beobachtung • 187

3.2 (Wahl-)Verwandtschaften • 191

3.2.1 Familie – eine vielfältige Praxis • 192

3.2.2 Familie – eine Entscheidung • 196

3.2.3 Familie – eine lebenslange Aufgabe zwischen Planung und Unverfügbarkeit • 198

3.3 Soziale (Un-)Gewissheiten • 202

3.3.1 Gesellschaft der Singularitäten • 203

3.3.2 Gesellschaft der Herkünfte • 205

3.3.3 Gesellschaftliche Normalisierung und Normierung • 211

3.4 Ökonomischer Druck • 215

3.4.1 Kinder als „Humankapital“ • 215

3.4.2 Elternschaft zwischen Familie und Arbeitswelt • 217

3.4.3 Armutszeugnis Kinderarmut • 220

3.5 Ein Zwischenruf: Familie – ein anspruchsvolles Gewebe • 224

4. An der Seite der Kleinsten – Herausforderungen für Kita und Pfarrei • 227

4.1 Kita und Pfarrei als Transformationsräume • 228

4.1.1 Von der Kinderbewahranstalt zur U3-Kita • 229

4.1.1.1 Impulsgeber und Vorläufer – Von den Anfängen bis zu Fröbels Idee namens „Kindergarten“• 231

4.1.1.2 Von der Aufhebung des Kindergartenverbots bis zur Gleichschaltung im Nationalsozialismus • 245

4.1.1.3 Von den Kindergärten in BRD und DDR bis zur U3-Kita heute • 259

4.1.2 Raumlogiken – Verortungen von Kirche zwischen bestimmen und freigeben • 267

4.1.2.1 Die Kirche prägt den Raum – rahmende Pastoral • 270

4.1.2.2 Der Raum prägt die Kirche – freigebende Pastoral • 278

4.1.2.3 Der Raum der Kleinsten – Kita in kirchlicher Trägerschaft • 285

4.2. Kita und Pfarrei als Lebens- und Glaubensräume • 289

4.2.1 Sensitive Responsivität und responsive Sensitivität – Erkennungsmerkmal eines pastoralen Stils • 290

4.2.2 Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung – die Herausforderung, den Lebensglauben zu stärken • 301

4.2.3 Glauben – Vertrauen, Vermissen, Beschenkt-Sein, Weitergeben • 313

4.3 Kita und Pfarrei als gastliche Räume • 322

4.3.1 Verträge, Auswahlkriterien, Öffnungszeiten – Brüche und Prüfsteine • 322

4.3.2 Eingewöhnung – das Aufbrechen der Kleinfamilie • 331

4.3.3 Alltag in der Kita – der Einbruch des Unalltäglichen • 341

Das Ende, das ein Anfang ist: ein Kompass – keine Zielkoordinate • 353

Literaturverzeichnis • 357
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