Von Wien nach Versailles

Brüser, Joachim
Von Wien nach Versailles
Brautfahrt und Hochzeit der Marie Antoinette im Frühjahr 1770
 
Auflage
1. Auflage
Umfang
XI und 532 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
13.02.2024
Bestell-Nr
25031
ISBN
978-3-402-25031-0
Preis
79,00

Weitere Informationen

Im Alter von 14 Jahren wurde Marie Antoinette im Frühjahr 1770 mit dem späteren Ludwig XVI. verheiratet und besiegelte damit die französisch-österreichische Bündnispolitik seit dem Renversement des alliances. Nach ihrer Stellvertreterhochzeit in Wien reiste sie mit einem Tross von fast 250 Personen von Wien nach Versailles, wo sie ihre neue Position als französische Dauphine einnehmen sollte. Ihre Reiseroute führte sie durch Österreich, Bayern, Schwaben und Vorderösterreich bis Straßburg und von dort weiter durch das Elsass, Lothringen und die Champagne bis vor Paris. Auf der Strecke wurden eigens für diese Durchfahrt dutzende Straßen neu angelegt, Ortschaften frisch gestrichen, Schlösser renoviert und ganze Gebäude neu errichtet. Zahlreiche Gastgeber verschuldeten sich über Jahrzehnte, um für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit der Weltgeschichte auf sich zu ziehen. Dazu veranstalteten sie Bälle, Festmähler, Feuerwerke, Opern- und Theateraufführungen.
Die vorliegende Untersuchung verfolgt anhand von archivischen Quellen die Brautfahrt und fragt nach deren Folgen und Ergebnissen. Zudem werden die Motivationen der Gastgeber beleuchtet, die zum Teil von Wien oder Versailles abhängige Landstände oder Provinzregierungen waren, zum Teil aber auch selbständigere Bischöfe oder Kurfürsten.

Über den Autor

Joachim Brüser, Studium Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen und Aix-en-Provence, 2008 Promotion, 2017 Habilitation in Tübingen. Tätig im Protokoll der Landesregierung im Staatsministerium Baden-Württemberg, außerplanmäßiger Professor an der Universität Tübingen.

Inhaltsverzeichnis


Vorwort • XIII

0. Einleitung • 1

0.1 Marie Antoinette in der Forschung • 1
0.2 Quellensituation • 3
0.3 Forschungslage • 6
0.4 Fragestellung • 8

1.Heiratsverhandlungen und Reisevorbereitungen • 10

1.1 Heiratsverhandlungen • 10
1.1.1 Die Ehe im Kontext der französisch-österreichischen Bündnispolitik • 10
1.1.2 Die Aushandlung des Hochzeitsvertrags • 16
1.1.3 Die Erziehung der zukünftigen Dauphine in Wien • 28
1.1.4 Die Sorge um die Gesundheit der Erzherzogin und Dauphine • 34

1.2 Die österreichischen Reisevorbereitungen • 37

1.2.1 Die österreichische Suite • 37
1.2.2 Die Route • 44
1.2.3 Fahrzeuge und Logistik • 51
1.2.4 Auseinandersetzung um die Posthoheit zwischen den Fürsten von Paar und von Thurn und Taxis • 56

1.3 Die französischen Reisevorbereitungen • 65

1.3.1 Die französische Suite und der Hofstaat der Dauphine • 65
1.3.2 Route, Fahrzeuge und Logistik • 72

2. Die österreichischen Hochzeitsfeierlichkeiten in Wien • 76

2.1 Die Vorbereitung der Feierlichkeiten in Wien ab 1769 • 76
2.2 Einzug des französischen Botschafters und seine Audienzen • 81

2.2.1 Planung und Vorbereitung des Einzugs • 81
2.2.2 Der feierliche Einzug am 15. April 1770 • 83
2.2.3 Audienzen des Botschafters und Verzichtserklärung Marie Antoinettes • 85

2.3 Hoffest im Schloss Belvedere am 17. April 1770 • 90

2.3.1 Planungen zum Belvedere-Fest • 90
2.3.2 Das große Hoffest im Belvedere • 95

2.4 Der Ball des französischen Botschafters am 18. April 1770 • 97
2.5 Hochzeit in der Augustinerkirche am 19. April 1770 • 100
2.6 Glückwunschaudienzen und Abschluss der Feierlichkeiten am 20. April 1770 • 104

3. Die Fahrt durch Österreich • 106

3.1 Der Aufbruch in Wien • 106

3.1.1 Vorbereitung der Reise durch die österreichischen Erblande • 106
3.1.2 Der Aufbruch am 21. April 1770 • 108

3.2 Stift Melk • 110

3.2.1 Stift Melk als Gastgeber für hohe Gäste • 110
3.2.2 Ankündigung und Vorbereitung des Besuchs • 112
3.2.2 Das Besuchsprogramm am 21. April 1770 • 117

3.3 Schloss Ennsegg • 120

3.3.1 Schloss Ennsegg und die Auersperg • 120
3.3.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 122
3.3.3 Das Besuchsprogramm am 22. April 1770 •123

3.4 Stift Lambach • 124

3.4.1 Stift Lambach als Gastgeber für hohe Gäste • 124
3.4.2 Ankündigung und Vorbereitung des Besuchs • 126
3.4.3 Das Besuchsprogramm am 23. April 1770 • 131

4. Die Fahrt durch Bayern • 135

4.1 Die Reiseroute durch Bayern •135

4.1.1 Bayern unter Kurfürst Max III. Joseph • 135
4.1.2 Die neue Route durch Bayern • 138

4.2 Braunau • 141

4.2.1 Braunau am Inn im 18. Jahrhundert • 141

4,2,2 Die Vorbereitung des Besuchs • 142
4.2.3 Das Besuchsprogramm am 24. April 1770 • 144

4.3 Altötting • 146

4.3.2 Altötting im 18. Jahrhundert • 146
4.3.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 148
4.3.3 Das Besuchsprogramm am 25. April 1770 • 149

4.4 München • 150

4.4.1 Die Vorbereitung des Besuchs • 150
4.4.2 Das Besuchsprogramm am 26. und 27. April 1770 • 157

4.5 Nachwirkungen der Fahrt durch Bayern • 164

5. Die Fahrt durch Schwaben und Vorderösterreich • 167

5.1 Augsburg • 167

5.1.1 Reichsstadt und Hochstift Augsburg im 18. Jahrhundert • 167
5.1.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 169
5.1.3 Das Besuchsprogramm am 28. April 1770 • 180

5.2 Günzburg • 187

5.2.1 Vorderösterreich im 18. Jahrhundert • 187
5.2.2 Günzburg und die vorderösterreichische Markgrafschaft Burgau • 189
5.2.3 Die Vorbereitung des Besuchs • 191
5.2.4 Das Besuchsprogramm am 29. und 30. April 1770 • 199
5.2.5 Die Durchfahrt durch Ulm • 204

5.3 Kloster Marchtal • 206

5.3.1 Verworfene Planungen für Riedlingen als Nachtstation • 206
5.3.2 Kloster Marchtal im 18. Jahrhundert • 207
5.3.3 Die Vorbereitung des Besuchs • 209
5.3.4 Das Besuchsprogramm am 1. Mai 1770 • 213

5.4 Stockach • 218

5.4.1 Stockach und das vorderösterreichische Oberamt Nellenburg • 218
5.4.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 219
5.4.3 Das Besuchsproramm am 2. Mai 1770 • 225

5.5 Donaueschingen • 227

5.5.1 Das Haus Fürstenberg und seine Ausrichtung auf Österreich • 227
5.5.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 230
5.5.3 Das Besuchsprogramm am 3. Mai 1770 • 236

5.6 Freiburg • 240

5.6.1 Freiburg und der vorderösterreichische Breisgau • 240
5.6.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 242
5.6.3 Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach in Freiburg • 262
5.6.4 Das Besuchsprogramm am 4. und 5. Mai 1770 • 264
5.6.4 Nachwirkungen des Besuchs in Freiburg • 270

5.7 Kloster Schuttern • 273

5.7.1 Kloster Schuttern und die vorderösterreichische Ortenau • 273
5.7.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 274
5.7.3 Frühstück in Emmendingen • 283
5.7.4 Das Besuchsprogramm am 6. Mai 1770 • 287

6. Die Übergabe auf dem Rhein • 294

6.1 Vorbereitungen • 294

6.1.1 Aushandlung der Übergabe • 294
6.1.2 Planung und Bau des Übergabepavillons • 299
6.1.3 Die Ausstattung des Übergabepavillons • 302

6.2 Die Übergabe am 7. Mai 1770 • 306
6.3 Die Rückreise des deutschen Hofstaats nach Wien • 313

7. Die Fahrt durch Frankreich • 318

7.1 Straßburg • 318

7.1.1 Straßburg als erste französische Station der Reise • 318
7.1.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 319
7.1.3 Das Besuchsprogramm am 7. Mai 1770 • 326

7.2 Saverne • 335

7.2.1 Saverne als Residenz der Straßburger Bischöfe • 335
7.2.2 Das Besuchsprogramm am 8. Mai 1770 • 337

7.3 Nancy • 339

7.3.1 Nancy und das Herzogtum Lothringen • 339
7.3.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 344
7.3.3 Das Besuchsprogramm am 9. Mai 1770 • 346

7.4 Bar-le-Duc • 353

7.4.1 Bar-le-Duc – die Hauptstadt des Herzogtums Bar • 353
7.4.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 354
7.4.3 Das Besuchsprogramm am 10. Mai 1770 • 355

7.5 Châlons-sur-Marne • 356

7.5.1 Châlons-sur-Marne • 356
7.5.2 Die Vorbereitung des Besuchs • 357
7.5.3 Das Besuchsprogramm am 11. Mai 1770 • 367

7.6 Soissons • 373

7.6.1 Soissons • 373
7.6.2 Das Besuchsprogramm am 12. und 13. Mai 1770 • 374

8. Letzte Reisestationen in königlichen Schlössern • 378

8.1 Schloss Compiègne • 378

8.1.1 Das Zusammentreffen mit König und Dauphin bei Compiègne • 378
8.1.2 Das königliche Schloss Compiègne • 380
8.1.3 Der Abend im Schloss Compiègne am 14. Mai 1770 • 381

8.2 Schloss La Muette • 384

8.2.1 Das königliche Schloss La Muette • 384
8.2.2 Der Abend im Schloss La Muette am 15. Mai 1770 • 385

9. Die französischen Hochzeitsfeierlichkeiten in Versailles und Paris • 388

9.1 Die Vorbereitung der Feierlichkeiten in Versailles ab 1767 • 388

9.1.1 Die Planungen in Park und Schloss • 388
9.1.2 Die Fertigstellung des Opernhauses in Versailles • 396

9.2 Die Trauung am 16. Mai 1770 • 398
9.3 Die weiteren Feierlichkeiten im Schloss von Versailles • 406

9.3.1 Bälle und Feuerwerk am 19. und 21. Mai 1770 • 406
9.3.2 Opern- und Theateraufführungen • 412

9.4 Die Feierlichkeiten in Paris • 415

9.4.1 Die Einbindung der Hauptstadt in die Hoffeierlichkeiten • 415
9.4.2 Der Ball des österreichischen Botschafters am 29. Mai 1770 • 418
9.4.3 Der Ball des spanischen Botschafters am 10. Juni 1770 • 419
9.4.4 Das Feuerwerk der Stadt Paris am 30. Mai 1770 • 421

9.5 Ergebnis und Wirkung der Feierlichkeiten in Versailles • 427

9.5.1 Der erste Eindruck Marie Antoinettes in Frankreich und Versailles • 427
9.5.2 Zeitgenössische Bewertungen der Hochzeit • 432

10. Fazit • 435

10.1 Streckenführung auf deutscher Seite als politische Aussage • 435

10.1.1 Besuch der eigenen Länder • 435
10.1.2 Bekräftigung außenpolitischer Bündnisse • 437
10.1.3 Auszeichnung treuer Gefolgsleute • 438
10.1.4 Stationen aus logistischer Notwendigkeit • 439
10.1.5 Weiterer Nebennutzen der Reise • 440

10.2 Unterschiede in der Organisation • 441

10.2.1 Kommunikation der Zentralen mit der Peripherie • 441
10.2.2 Unterschiedliche Gestaltung des Begleitprogramms • 444
10.2.3 Zeremonielle Fragen • 446
10.2.4 Ikonographische Gestaltung der Reise • 448

10.3 Folgen des Brautzugs für die Gastgeber • 450

10.3.1 Erfolg außenpolitischer Ambitionen • 450
10.3.2 Finanzielle und bauliche Nachwirkungen • 453
10.3.3 Unglücksfälle, Missgeschicke, Erinnerung • 455

11. Bibliographie • 459

11.1 Ungedruckte Quellen • 459
11.2 Gedruckte Quellen • 465
11.3 Sekundärliteratur • 472

12. Personenregister • 515

13. Ortsregister • 527
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