Die zweite Generation

Die zweite Generation
Transformationsprozesse in den Anfängen von Orden und religiösen Gemeinschaften in der Geschichte des Christentums
Rainini, Marco G.; Riedl, Andrea
 
Auflage
1. Auflage
Umfang
406
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
16.07.2025
Bestell-Nr
25038
ISBN
978-3-402-25038-9
Preis
64,00
Die Rolle der zweiten Generationen von Orden und religiösen Gemeinschaften trat in der Geschichtsschreibung häufig zugunsten der Gründungspersönlichkeiten in den Hintergrund. In diesem Buch beschäftigen sich internationale Autorinnen und Autoren aus historischen und theologischen Disziplinen mit den „Phasen des Gärens“ religiösen Gemeinschaftslebens im anfänglichen Übergang von Fluidität und Experiment zu Dauer und Stabilität, von „Charisma“ zu „Institution“, von Versuchscharakter zu rechtlich-stabiler Ordnung. Zentral ist dabei die Frage nach Krisen und Narrativen, die die Ursprünge der Gemeinschaft im Licht der jeweiligen Gegenwart lesen und tradieren.
Das Phänomen der Orden und religiösen Gemeinschaften mitsamt ihrer komplexen Entwicklung und Verankerung von Leitlinien, Regeln und formae des Zusammenlebens prägt das Christentum von Anfang an. Den Gründungspersönlichkeiten, sofern sie bekannt oder gar prominent sind, wird nicht selten charismatische Ausstrahlung und mutiger Tatendrang zugeschrieben. Zumeist sind sie die zentralen Akteurinnen und Akteure, die unsere Kenntnis der Anfänge des religiösen Gemeinschaftslebens quer durch die Epochen der Kirchengeschichte bestimmen.

Der Fokus dieses Buches liegt hingegen auf den zweiten (und dritten) Generationen von Orden und religiösen Gemeinschaften. Denn häufiger als angenommen liegen die Anfänge religiösen Gemeinschaftslebens im Dunkeln oder werden erst (zum Teil erheblich) später im Sinne einer Erzählung der Anfänge konstruiert. Von großem Interesse sind die Übergänge von Fluidität und Experiment hin zu Dauer und Stabilität einer Gemeinschaft; vom jeweils im Einzelfall genauer zu definierenden Charisma hin zur Institution; vom Versuchscharakter hin zu einer rechtlich-stabilen Ordnung. Solche Übergänge waren – und sind – beinahe immer von Krisen, Konflikten und Narrativen geprägt, die die Ursprünge der Gemeinschaft im Licht der jeweils gegenwärtigen Spannungen lesen und tradieren oder Anpassungsprozesse durchlaufen, deren handelnde
Personen häufig zu Unrecht im Hintergrund stehen. Dieser bisher wenig untersuchten Phase der Krise und des „Gärens“ religiösen Gemeinschaftslebens widmen sich die Autorinnen und Autoren dieses Buches.



Prof. DDr. Marco G. Rainini, geb. 1967, Dipartimento di Scienze Religiose, Università Cattolica del Sacro Cuore, Milano, Italia

Prof. Dr. Andrea Riedl, geb. 1984, Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, Fakultät für Katholische Theologie, Universität Regensburg, Deutschland
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