Amalar von Metz/Trier (ca. 775 – ca. 850) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern des Mittelalters. Er hat sich ausführlich mit allen Themen der Liturgie beschäftigt, einzelne Riten, verschiedene Gebete, den Kirchenraum, Geräte und Gewänder usw. erklärt und kommentiert.
Dabei hat er sich der Methode der Allegorese bedient und eine neue Weise der Liturgieerklärung im Westen bekannt gemacht. Seine Texte sind im Mittelalter und darüber hinaus vielfältig rezipiert und in anderen Liturgieerklärungen verarbeitet worden. Damit wurde sein Werk richtungsweisend. Heute zählen seine Briefe und Schriften zu den Grundlagen, um die mittelalterliche Theologie der Liturgie zu verstehen.
Für die liturgie-, kirchen- und kunstgeschichtliche Erschließung des mittelalterlichen Gottesdienstes sind die Texte des Amalar eine erstrangige Quelle. Doch sind sie in einem nicht immer leicht zugänglichen Latein verfasst. Um den Zugang zu diesen Quellen zu erleichtern, wird erstmals eine Übersetzung dieser liturgischen Schriften vorgelegt. Sie folgt eng dem lateinischen Text und entsprechenden Editionen, was die Arbeit mit Original und Übersetzung im Nebeneinander erleichtert. Für die Beschäftigung mit Amalar als mittelalterlichem Liturgiker ist diese Übersetzung ein unverzichtbares Arbeitsinstrument.