Die notwendige Lücke im Selbstverstehen

Hausladen, Christoph; Hausladen, Christoph
Die notwendige Lücke im Selbstverstehen
Zur Bedeutung des Motivs der Docta ignorantia für eine Verständigung über die Funamente von Sittlichkeit und Freiheit im Anschluss an Nicolaus Cusanus , Karl Rahner und Dieter Henrich
 
Bandnummer
23
Auflage
1. Auflage
Umfang
698 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
29.06.2021
Bestell-Nr
12424
ISBN
978-3-402-12424-6
Preis
86,00
Jeder Mensch weiß um sein begrenztes Wissen. Eine entsprechende Lücke im Wissen wäre auch das vorhandene Wissen aller Wissenschaften nicht vollständig zu schließen. Die Studie von Christoph Hausladen analysiert, wie der Humanist Nikolaus Cusanus, der Theologe Karl Rahner und der Philosoph Dieter Henrich in ihrem wissenschaftlichen Denken versucht haben, diese Lücke für die Theologie und Philosophie kreativ zu überbrücken. Durch diese Analyse des Autors wird heutigen Leserinnen und Lesern zugleich ein tieferes und besseres Verständnis der menschlichen Freiheit und der Moralität ermöglicht. Als roter Faden der Untersuchung dient das Motiv der Docta ignorantia, die dem Menschen erlaubt, seine Identität als sittliches Objekt neu zu überdenken und lebenspraktisch aus philosophischer und fundamentalethischer Sicht neu zu begreifen.
In der Gegenwart lässt sich trotz der Wissensbasierung vieler Bereiche eine zunehmende Debatte um Wissensmöglichkeiten und –grenzen sowie über den angemessenen Umgang mit Lücken im gesicherten Wissen beobachten.
Die vorliegende philosophisch-fundamentalethische Studie nimmt diese Debatte auf im Blick auf die Fundamente ethischer Begründung und sittlichen Subjekt-Seins. Sie stellt die Frage nach der Bedingung der Möglichkeit – d.h. nach den epistemischen Voraussetzungen, den Potentialen und den Grenzen – der Selbstverständigung des menschlichen Erkenntnissubjekts, das sich auch als sittliches Subjekt versteht. Anhand der Denkansätze von Nicolaus Cusanus, Karl Rahner und Dieter Henrich kann sie eine offene Stelle im Selbstverstehen des Menschen freilegen. Diese Lücke im Selbstverstehen wird in der vorliegenden Arbeit im Rahmen einer vernunftgeleiteten Selbstaufklärung philosophisch verortet, interpretiert und als notwendig für ein angemessenes Selbstverstehen bestätigt.
Es ist dabei das Motiv der Docta ignorantia, das hier für die Selbstverständigung des Menschen fruchtbar gemacht wird. Die Studie arbeitet seine Rolle heraus und weist eine positive Bedeutung des Motivs für die Identitätsbildung eines jeweiligen Subjekts auf. Zudem werden Wege einer wissenschaftstheoretisch und lebenspraktisch befriedigenden Überbrückung der Lücken im sicheren Wissen aufgezeigt sowie vertiefte Einsichten für angemessenes Verständnis des Phänomens menschlicher Freiheit und Sittlichkeit eröffnet.
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